Körper // Sprache // Archiv 2018

MIKUB e.V.: Performance Workshop Körper // Sprache // Archiv

Podhale, Polen September 2018 // Belgrad, Serbien Mai 2019 // Leipzig, Deutschland September 2019

Hintergrund

Jede Gesellschaft folgt einer logischen Struktur, die festzulegen scheint, wie wir sind, was wir tun und worüber wir sprechen. Das Performance Workshop Körper // Sprache // Archiv findet vom 24. September bis 2. Oktober 2018 in der Region Podhale in Polen statt und zielt darauf ab, diese logische Struktur durch performative Interventionen kritisch zu hinterfragen. Dieser erste Workshop ist der Auftakt zu einer Reihe von drei Begegnungen, die 2018 und 2019 in Polen, Serbien und Deutschland durchgeführt werden.

Im Zentrum der gemeinsamen Arbeit der Teilnehmenden aus Deutschland, Polen und Staaten des ehemaligen Jugoslawiens werden dabei verschiedene Konzepte von „Heimat“ stehen. Der deutsche Begriff „Heimat“ bezieht sich auf eine sozio-kulturell spezifisch strukturierte Region, mit der Menschen sich durch Geburt, Sprache oder eine erworbene Vorliebe verbunden fühlen. Er changiert zwischen einem bloßen Regionsbezug und einem politisch-morlischen Konzept. In jedem Fall impliziert er eine bestimmte Bevölkerungsstruktur, Tradition und Orientierung. Seinen Gegensatz bilden die Fremde und die Entfremdung. Während es im Kroatischen ein Wort für Heimatland gibt, referieren ähnlich konnotierte Konzepte im Polnischen und Serbischen bereits auf das Vaterland selbst.

In diesem Sinn werden wir kritisch untersuchen, wie Konzepte von „Heimat“ -“domovina” – “otadžbina” – “ojczyzna” unser politisches Denken und Handeln beeinflussen. Wie sind wir selbst durch unseren persönlichen Hintergrund geprägt? Wie sind wir mit Konzepten von Heimat in Berührung gekommen? Wie wirkt sich die Verschiedenheit der jeweiligen Konzepte auf Politiken der Länder aus? Welche Narrative leiten sich daraus ab und wie sind diese Narrative im Hinblick auf Ausgrenzung, Diskriminierung und eliminatorische Gewalt strukturiert?

Arbeitsweise

Wir laden im September 2018 wieder achtzehn Teilnehmer*innen aus Deutschland, Polen und Staaten des ehemaligen Jugoslawiens zu einem 8-tägigen Performance-Workshop nach Kluszkowce, Region Podhale in Polen ein. Der Workshop gliedert sich in drei Phasen. Zunächst werden theatrale und performative Mittel erprobt und weiterentwickelt, um die oben genannten Themenkomplexe zu bearbeiten. Anschließend geht es darum, Stoffe und Materialien zu finden und künstlerische Teams zu bilden, die jeweils gemeinsam kleine Projekte entwerfen und umsetzten. Am Ende präsentieren die Teams ihre vorläufigen Ergebnisse, die dabei von Performances zu bespielten Environments bis Videoart reichen können und sowohl abgeschlossene als auch offene Projekte umfassen. Der Workshop dient insofern als Plattform, künstlerische Vorhaben anzustoßen, zu entwickeln und zu erproben, die über die Dauer des Workshops hinaus führen können.

Das Projekt Körper // Sprache // Archiv richtet sich an junge Erwachsene, die an künstlerischem Arbeiten interessiert sind, und zielt neben der Themenstellung auf die Erweiterung der ästhetischen Erfahrung. Die Teilnehmerinnen werden dabei von fünf erfahrenen Theaterpädagoginnen, Medienpädagoginnen, Regisseurinnen und Dramaturg*innen begleitet.

Anmeldung & Organisatorisches

Der Workshop findet vom 24. September  bis 2. Oktober 2018 in Kluszkowce (Region Podhale, Polen) statt. Zwei Anschlussworkshops folgen im Mai 2019 in Belgrad (Serbien) und im September 2019 in Leizpzig, auf denen die bereits erarbeiteten Projekte weiter vertieft und entwickelt werden. Eine Teilnahme an allen Workshops ist ausdrücklich erwünscht, aber nicht zwingend. Unsere gemeinsame Sprache ist Englisch. Die Teilnahme am Workshop sowie die Übernachtung & Verpflegung sind kostenlos, allerdings erheben wir eine Anmeldegebühr von 50 €. Fahrtkosten können bis zu einer Gesamtsumme von 120 € (hin und zurück) erstattet werden.

Bitte beachte, dass wir zur Durchführung der Anmeldung den von Dir ausgefüllten Bogen bis spätestens 1. September 2018 benötigen.

Weitere Infos: koerpersprachearchiv.de

Anmeldebogen: download

Anmeldung und Fragen bitte an: info@bodylanguagearchive.de

Projektbauerinnen und Projektbauer gesucht

Ein Workshop zur Erarbeitung eigener Projektideen und Umsetzungsstrategien

Start: am Freitag, 13. März 2020 um 14:00 Uhr
Ende: am Sonntag, 15. März 2020 um 17:00 Uhr

Ort: Haus Neudorf, Neudorf 9, 17268 Gerswalde
Anmeldung: Das ausgefüllte Anmeldeformular bitte an kontakt@mikub.org schicken.

Das Angebot ist für alle Menschen geeignet, die Interesse an der aktiven Gestaltung ihrer Region haben. Die Schulung gehört in den Bereich Projektentwicklung und -management und wird mit einer Teilnahmebestätigung zertifiziert. Die Teilnahmengebühr beträgt 75,00 € (Sonderregelungen bitte erfragen). Übernachtungen im Haus sind möglich. Verpflegung ist inbegriffen. Kinderbetreuung wird in Absprache mit Herz, aber ohne Profis organisiert.

Worum geht es?

Hier in Neudorf und Umgebung gibt es viele Menschen mit Ideen und Interessen. Auch wir zählen uns dazu.

Gemeinsam mit den Teilnehmenden suchen wir nach dem Gemeinsamen. Vielleicht arbeiten wir an unseren eigenen Ideen oder entwickeln eine gemeinsame Veranstaltung. Vielleicht machen wir auch beides.

In jedem Fall wird Pamela Kain den Arbeitsprozess professionell begleiten. Sie hat viele Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Gruppen und ist Dozentin im Bereich Projektentwicklung sowie Kinder- und Erwachsenenbildung. Katja Zimmermann, Soziologin und Projektkoordination im Haus Neudorf unterstützt den Workshop.

Die Interessenlagen sind sehr divers bei gleichzeitiger dünner Besiedlung und einer eingeschränkten Infrastruktur. Die Wege sind lang und öffentliche Verkehrsmittel stehen nur eingeschränkt zur Verfügung.

Dennoch Wünsche und Ideen gibt es zahlreich und diese wollen umgesetzt werden. Bereits vorhandene Initiativen wollen sich verbinden oder auf ein bestimmtes Angebot aufmerksam machen.

An einem Ort gibt es zum Beispiel Eltern, die ein mobiles Betreuungsvorhaben umsetzen wollen, an anderer Stelle möchte eine Gruppe Neuzugezogener ihr alternatives Wohnkonzept mit Leben erfüllen und ganz woanders möchte ein Ruheständler sein Wissen als Tischler zur Verfügung stellen. Daneben gibt es Menschen mit ausgesprochenem künstlerischen Interesse oder dem Wunsch nach kulturellen Angeboten.

All die losen und konketen Vorhaben wollen wir gemeinsam mit motivierten Projektbauerinnen und Projektbauern erarbeiten. Mit gezielten Übungen und Methoden verbringen wir zwei Workshopwochenenden in angenehmer und freudvoller Atmosphäre. Es gibt Raum zum Kennenlernen und sich auszutauschen.

Im Vordergrund steht der Prozess von der Projektidee bis zur Umsetzung. Am Ende stehen konkrete Projektideen und eine Arbeitsstruktur, die sich aus den beantworteten Fragen ergibt: Was brauche ich? Wer kann mir helfen? Welche Rollen gibt es in meinem Team? Was sind die Stolpersteine insbesondere mit Blick auf den ländlichen Raum?

Das Angebot ist eingebettet in das zweijährige Gesamtprojekt KULTURact macht LANDart und konzentriert sich auf die Bedürfnisse und Angebotswünsche von Menschen in der Region, die Ideen haben und sich für die Mitgestaltung ihres Dorfes oder ihres Umfeldes einsetzen wollen.

Gefördert durch: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestags

KULTURact macht LANDart

ein zweijähriges Gesamtprojekt